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Be, Inc. – Die Firma hinter BeOS

Die Anfänge der Firma Be, Inc.

Die Firma Be, Inc. wurde 1990 von Jean-Louis Gassée und Steve Sakoman gegründet. Gassée arbeitete zu der Zeit noch als Entwickler bei Apple, aber als er einen Vorschlag über ein neues Betriebssystem machte und auf taube Ohren stieß, gründete aber mit einigen Kollegen die Firma Be, Inc.

Sie entwickelten das Betriebssystem BeOS (ausgesprochen wie »Bi-oh-es«) und den Rechner BeBox. Be, Inc. wollte zuerst wie auch Apple ein eigenes Betriebssystem für einen neuen Rechner entwickeln, der zu nichts bisherigem kompatibel war.
Die Fachpresse war sich nicht ganz einig, ob Gassée »nicht recht bei Trost oder ein echter Visionär sei« (c’t). Schließlich wollte er nicht nur einen neuen Rechner bauen, der zu nichts kompatibel war, sondern auch noch ein Betriebssystem völlig neu entwickeln.

Die BeBox war recht vielversprechend, aber kommerziell ein Flop und wurde 1997 eingestellt. Heute gibt es ca. 1300 »Be-Boxen« auf der Welt, auch in vielen Symbolen lebt sie noch unter BeOS weiter.

Es kamen auch Gerüchte auf, dass Apple die Firma Be, Inc. aufkaufen wollte, um den BeOS-Kernel und einige Komponenten in das neue MacOS zu integrieren.
Die Übernahme scheiterte aber. Stattdessen kaufte Apple die Firma NeXT, die vom früheren Apple-Gründer Steve Jobs gegründet worden war und das Betriebssystem NeXTStep entwickelte. Aus einem älteren MacOS, NeXTStep und weiteren Einflüssen entwickelte Apple letztendlich MacOS X.

Wie der Name »Be« zustandekam

Auch einen Namen mussten sich Gassée und Sakoman ausdenken. Jean-Louis Gassée dachte sich verschiedene Namen aus, die aber nicht die Zustimmung erhielten. Also erklärte sich Steve Sakoman bereit, einen Namen zu finden. Er nahm ein Wörterbuch und wälzte dieses die ganze Nacht durch, schlief aber schließlich darüber ein. Jean-Louis Gassée rief ihn am nächsten Morgen an und fragte, ob der Name schon feststehe. Steve Sakoman antwortete, dass er beim Buchstaben »B« eingeschlafen sei. Jean-Louis Gassée interpretierte das »B« als die von Steve Sakoman getroffene Wahl »Be« und somit stand der Name fest.

Aktueller Zustand der Firma Be, Inc.

Doch seit dem Erscheinen von BeOS 5, als die Firma noch mehr als eine Milliarde Dollar in Aktien wert war, ging es langsam aber sicher abwärts: kein Gewinn und stätig sinkende Aktien (Tiefpunkt ca. $ 0,20 US).
Die anfangs einzig richtig scheinende Entscheidung mit dem Betriebssystem für Desktop PCs aufzuhören und nur noch ein Betriebssystem für Internetgeräte zu entwickeln erwies sich als größer Fehler. Man erhoffte sich einen sehr guten Einstieg auf einem neuen Markt, der noch nicht von Microsoft oder anderen Firmen dominiert wurde.
Allerdings blieben die Internet Appliances bis heute einer der größten Flopps des Internets. Und so fand auch Be lange keinen Abnehmer seines BeIA, bis es zu spät war. Zwar fand sich ein Interessent (Sony mit »eVilla«), allerdings verkaufte sich das Gerät kaum.

Letztendlich wurde die Firma Be Inc. und ihr geistiges Eigentum von Palm Inc. für ca. 10 Millionen Dollar aufgekauft.
Zwar passen die Betriebssysteme nicht in Palms Konzept, aber man will die Stabilität und Multimediafähigkeiten in das eigene Betriebssystem für PDAs integrieren, vor allem weil dieses kaum multimediafreundlich ist.