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BeOS Betriebssystem vorgestellt

Das Betriebssystem BeOS

Das Betriebssystem BeOS blieb jedoch bestehen. Die Idee kam zu der Zeit, als noch AmigaOS von vielen Firmen eingesetzt wurde, aber nie die richtige Vermarktung erhielt. So wollte Jean-Louis Gassée die Idee zu einem neuen Betriebssystem ausarbeiten. Das Betriebssystem sollte komplett neu geschrieben werden und rein von Altlasten sein.
Außerdem wurde schon damals die Idee von Multiprozessor-Mainboards aufgegriffen. BeOS profitiert stark von mehreren Prozessoren. Steckt man z.B. zu einem 500 MHz Prozessor einen zweiten 500 MHz Prozessor aufs Mainboard (soweit dieses das zulässt), so verdoppelt sich die Leistung unter BeOS. Das würde eine theoretische Leistung von einem 1 GHz Prozessor bringen, aber weitaus günstiger sein.

BeOS wurde zum ersten Mal im Sommer 1996 auf dem MacWorld Expo in Boston vorgestellt und konnte dort eine kleine, aber hartnäckige Fangemeinde begeistern.
Auch gab es die ersten Firmen, die BeOS lizenzierten und für ihre Zwecke verwendeten. Die ersten Versionen von BeOS liefen ausschließlich auf PowerPCs von Apple.

Im Mai 1998 kam der Release 3 auf den Markt, der nun auch eine Version für die Intelarchitektur beinhaltete.
Seit der 4. Version werden auch SCSI-Systeme unterstützt. Außerdem hat Be, Inc. mit diesem Release einen großen Schritt auf die Verbraucher zugemacht.

Mit dem Release 5 Anfang 2000 geht BeOS neue Wege. Das Betriebssystem ist auch als eine kostenlose Edition für private Zwecke verfügbar, die nur 40 MB groß ist, aber das komplette Betriebssystem mit vielen Programmen beinhaltet. Die Personal Edition wurde in kurzer Zeit mehr als eine Million mal nur von den Servern von be.com heruntergeladen, namhafte Computerzeitschriften boten die Personal Edition aber auch auf ihren CDs an.

Der Unterschied zur Professional Edition besteht hauptsächlich in der Installation. Während die Vollversion auf eine eigene Partition installiert wird, kann die Lite-Version nur als Image-Datei auf eine Windows- oder auch Linux-Partition aufgespielt werden. Der Anwender muss bei der Lite-Version auch auf einige Programme wie das Entwicklerstudio oder den RealPlayer, die 128-Bit-Verschlüsslung beim Browser und die Multiprozessorfähigkeit verzichten. Ansonsten sind beide identisch.
Die Personal Edition ließ sich sogar mit einem kleinen Trick auf eine eigene Partition installieren.

Zu den Nachteilen von BeOS gehören

  • ISDN-Unterstützung noch im Beta-Stadium
  • nur vereinzelt »größere« Anwendungen verfügbar
  • kaum einzeln erhältliche Treiber (es werden jedoch viele mitgeliefert)
  • nur wenige unterstützte Drucker, hauptsächlich Laser-Drucker

BeIA – BeOS auf Abwegen

Be, Inc. will neben BeOS, einem Betriebssystem für Desktop-PCs, auch noch ein weiteres Betriebssystem auf den Markt bringen. Es ist etwas ähnliches wie das Windows CE von Microsoft für Pocket-PCs.

Das Betriebssystem BeIA (Be for Internet Appliances = Be für internetfähige Geräte) ist eine abgespeckte und etwas veränderte Version des BeOS. BeIA soll in neuen Internetgeräten Verwendung finden. Da es (im Gegensatz zu Windows CE) für optimale Speicherausnutzung entwickelt wurde, eignet es sich besonders für Geräte, die wenig Prozessor- und Speicherressourcen besitzen. Diese neuen Geräte werden z.B. überall im Haushalt Anwendung finden und als Multimediabildschirme in Kühlschränken, in neuen digitalen Fernsehern, in Internettelefonen mit Displays, bis hin zu PDAs mit integriertem Mobiltelefon dienen.

Die neuen Geräte werden auch als Nachfolger der heutigen PCs gehandelt. Sie werden für spezielle Aufgaben entwickelt und sehr einfach zu bedienen sein.