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Geschichte des Macintosh Computers

Der erste Mac

In der Computerindustrie begann man, sich Gedanken darüber zu machen, ob man Computer nicht besser über eine grafische Benutzerschnittstelle steuert als über Tastatureingaben. Apple entwickelte ein Modell, das durch seine Analogien zum wirklichen Arbeitsleben einen intuitiven Umgang mit dem Computer ermöglichen sollte: der Schreibtisch (Desktop).

Für den ersten kommerziellen Einsatz der grafischen Benutzeroberfläche entwickelte Apple »Lisa«. Sie verfügte über einen 68000er Prozessor mit 5 MHz, 4 MB RAM und eine 10 MB Festplatte. »Lisa« wurde mit einem Office-Paket ausgeliefert, das den Vergleich mit heutigen Officeprogrammen nicht zu scheuen braucht. Das System beherrschte präemptives Multitasking. Da sie jedoch sehr teuer war ($ 9.990 US), blieb »Lisa« ein kommerzieller Flop. Daraufhin entwickelte Apple einen preiswerteren Computer mit grafischer Oberfläche. Der »Macintosh« kostete lediglich $ 2.495 US, hatte einen 68000er Prozessor mit 8 MHz, 128 KB RAM und ein 400-KB-Diskettenlaufwerk, jedoch keine Festplatte.

»Lisa« wurde wenig später noch einmal als »Macintosh XL« angeboten und besaß einen Emulator für Mac-Software.

Die Mac-Familie wird größer

Der »Macintosh 128k« wurde bald vom »Macintosh 256k« abgelöst. Als nächstes erschien der »Macintosh Plus«, der über eine SCSI-Schnittstelle verfügte und somit auch von einer Festplatte starten konnte. Der »Mac SE« kam im März 1987. Er war optional mit einer internen 40 MB Festplatte ausgestattet. Gleichzeitig wurde auch der »Macintosh II« vorgestellt. Diese Geräte hatten keinen integrierten Bildschirm, besaßen dafür aber Erweiterungsslots. Sie erhielten die neuen 32-Bit Prozessoren 68020 und 68030.

Im September 1987 wurde der erste tragbare Mac vorgestellt, der »Macintosh Portable«. Dieser war jedoch kein Erfolg, da er zu teuer und umständlich war. 1991 löste ihn das deutlich kleinere und billigere »PowerBook 100« ab, das mit Hilfe von Sony entwickelt wurde. Dieses hatte zwar keinen besseren Prozessor, konnte aber durch geringe Größe und Gewicht überzeugen und war deshalb sehr erfolgreich. Gleichzeitig wurde auch das »PowerBook 140« mit einem 68030er-Prozessor vorgestellt.

Im Oktober 1991 kamen die »Quadra« Modelle auf den Markt. Diese verfügten über einen 68040er Prozessor, in den ein Koprozessor schon eingebaut war.

Umstieg auf die RISC-Technologie

Im März 1994 macht Apple eine Umstellung auf eine andere, moderne Prozessortechnologie. Die Prozessoren der »PowerMacs« arbeiten mit einem reduzierten Befehlssatz (RISC), bei dem alle Befehle die gleiche Länge haben - anders als bei dem komplexen Befehlssatz (CISC). Dadurch arbeitet der Prozessor bei gleicher Taktrate schneller. Diese Prozessoren waren jedoch nicht in der Lage, von sich aus die alten Programme auszuführen, die im 680x0-CISC Code geschrieben wurden. Deshalb wurde ein Emulator für PowerMacs entwickelt, der die Instruktionen für 680x0-Prozessoren auf PowerPC-Prozessoren übersetzt.

Mit der Einführung der PowerPCs ist Apple ein echtes Meisterstück gelungen. Es gab kaum Probleme mit alter Software. Der Anwender merkte nicht einmal, ob ein 680x0- oder ein PowerPC Programm läuft.

Neuer Apple Prozessor »G3«

Ende 1997 wurde der »PowerMac G3« mit dem neuen PowerPC-750 Prozessor eingeführt. Der Name »G3« steht für die dritte Generation des PowerPC Prozessors.

Durch seinen sparsamen Stromverbrauch kann der Prozessor in tragbaren Geräten verwendet werden. So sind die PowerBooks erstmals genauso schnell wie die Desktop-Modelle. Die PowerMacs waren mit Abstand die schnellsten Personalcomputer auf dem Markt, jedoch bei weitem nicht die teuersten.

Einführung des iMac

Mitte 1998 stellte Apple den ersten Rechner der neuen Konsumer-Linie vor, den iMac. Dieser preiswerte Einstiegs-Mac fiel durch sein außergewöhnliches türkisblaues Gehäuse auf. Er war mit dem G3 Prozessor schneller als jeder seiner Konkurrenten.
Aufgrund des auffallend anderen Aussehens war der iMac bald über die Mac-Welt hinaus bekannt und wurde zum Sinnbild des modernen Computers. In den weiteren Versionen standen auch mehrere Farben zur Auswahl.

Mit dem iMac hob sich Apple designerisch von der Masse der Computerhersteller ab. Dieser Trend wurde mit der neuen Generation der G3-PowerMacs fortgesetzt.

Die Gehäuse sind jedoch nicht nur durch ihre Form und Farbe auffällig. Sie können mit einem einzigen Handgriff – sogar im laufenden Betrieb – geöffnet werden.

Zukünftig nur noch vier Modelle

Mit dem iMac begann die 4-Modelle Strategie. Demnach sollte es bei Apple nur noch jeweils einen Profi- und einen Konsumer-Mac als Schreibtisch- und tragbares Gerät geben. Um die Produktionskosten zu senken, sollten grundsätzlich alle Geräte auf dem gleichen Mainboard beruhen.

Hochleistungschip »G4«

Ende 1999 führte Apple den PowerMac G4 ein, der als erster Superrechner für den Schreibtisch angekündigt wurde. Mit der neuen zusätzlichen Recheneinheit – der Velocity Engine – erreicht der PowerMac G4 einen Gigaflop, was nach der damaligen Definition des US-Verteidigungsministeriums einen Superrechner definierte.