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Installation von SuSE Linux 6.x und 7.x

Zwei unterschiedliche Installationsmöglichkeiten

Lange Zeit galt Linux als ein sehr schwer zu installierendes Betriebssystem. Man musste Dateien zusammensuchen und dann den Kernel neu kompilieren. Mit den neueren Linux-Versionen ist das aber ganz einfach geworden. Man kann Linux alleine oder parallel zu Windows installieren. Die Hauptarbeit ist dann das richtige Aufteilen der Festplatte.

Es gibt zwei grundsätzliche Möglichkeiten der Installation. Man kann Linux auf eine eigene, unabhängige Partition parallel zu Windows oder als einziges Betriebssystem installieren. Linux gibt es als Lite-Version auf CDs von vielen PC-Zeitschriften. Diese reichen zum Ausprobieren vollkommen aus. Für einen ernstere und längere Verwendung von Linux solltest du schon ca. 100 DM investieren und eine komplette Distribution mit vielen zusätzlichen Programmen, einem ausführlichen Handbuch und Support kaufen, wir empfehlen SuSE.

Es gibt aber auch noch eine zweite Möglichkeit, die viel bequemer, schneller und einfacher ist. Doch das Wichtigste ist, dass dabei die Festplatte nicht partitioniert wird. Es gibt spezielle Lite-Linux-Versionen, die auf der Windows-Festplatte Image-Dateien erzeugen. Diese sind aus Windows heraus nicht brauchbar. Wenn man aber das entsprechende Linux bootet, werden diese als Linux-Partition interpretiert. Bis auf eine geringere Geschwindigkeit gleicht diese Lösung einer üblichen Installation, man braucht die Festplatte aber nicht zu verändern.

Diese Möglichkeit der Installation wurde z.B. von der PC-Spielezeitschrift GameStar 4/2000 angeboten. Auf der CD befindet sich eine Lite-Version von Corel-Linux.

Diese Möglichkeit ist fast identisch mit der BeOS 5 Personal Edition, die auch als eine Image-Datei auf die Festplatte installiert wird und unter BeOS als normale Be-native Partition gehandhabt wird.

Du solltest vor der Installation sicherstellen, dass du über gedruckte Handbücher zur Installation verfügst, falls Schwierigkeiten auftreten sollten.

Installationsanleitung in 13 Schritten

Die folgende Anleitung für die Installation bezieht sich hauptsächlich auf die Distribution SuSE Linux 6.x und teilweise 7.x.
Einzelne Bereiche können aber selbstverständlich auch bei anderen Distributionen zur Geltung kommen.

Wichtig: Bevor du dich für eine Linux-Installation entscheidest, solltest du noch bedenken, dass du ein gewisses Maß an Erfahrung dafür benötigst. Wenn du in diesem Punkt noch nicht ganz sicher bist, solltest du dich vielleicht von einem Freund dabei beraten lassen, der etwas mehr Erfahrung hat. Orientiere dich aber dennoch am Handbuch.
Du könntest auch im Geschäft oder im Internet direkt bei den Firmen nachfragen, ob eine Installation vorhanden ist, die nur Image-Dateien erzeugt und keine Neupartitionierung der Festplatte erfordert.

Sei dir auch bitte bewusst, dass bei solchen Vorhaben immer eine geringe Möglichkeit besteht, dass Daten verloren gehen können.

Mache vor der Installation eine Sicherung von allen wichtigen Daten!

1. Bootdiskette für Linux erstellen

Der erste Schritt ist das Erstellen einer Bootdiskette unter Windows 9x/NT/2000. Dazu wählst du in der Systemsteuerung den Eintrag »Software« aus, klickst auf »Startdiskette« und erstellst dann eine startfähige Diskette gemäß den Anweisungen.

2. Vorhandene Hardware checken

Meistens wird die Hardware von Linux bei der Installation / Konfiguration automatisch erkannt bzw. ist in einer Liste vorhanden.

Wenn du aber exotische oder No-Name-Hardware hast, solltest du dich über deren Eigenschaften erkunden. Während der Installation wird Linux nach verschiedenen Hardware-Komponenten fragen. Normalerweise sind diese Informationen in den Handbüchern dieser Geräte zu finden. Einfacher findest du sie aber über den Gerätemanager von Windows. Rufe dazu in der Systemsteuerung »System« auf und lasse über die Schaltfläche Drucken … eine kombinierte Geräte- und Systemübersicht ausgeben. Im Handbuch von deinem Monitor findest du zusätzliche Informationen zu Bildschirmauflösung und Bildwiederholfrequenz.

3. Nicht vergessen: Backup erstellen!

Wenn sich auf der Zielfestplatte (nicht Partition, sondern physikalische Festplatte als Ganzes!) noch weitere wichtige Daten befinden, solltest du diese auf austauschbaren Medien sichern. Das wird vor jeder Installation von Betriebssystemen empfohlen.

4. Festplatte partitionieren

Die schwierigste Aufgabe ist, wie schon gesagt, Platz für Linux zu schaffen.
Am einfachsten ist es, wenn du die gesamte Festplatte komplett für Linux verwendest oder nur Image-Dateien installierst. Dann brauchst du die Festplatte nicht zu verändern.

Ansonsten stehen folgende drei Möglichkeiten zur Auswahl:

  1. Du hast eine große Primärpartition mit Windows und willst von dieser etwas für Linux abzwacken (z.B. 6 GB Festplatte mit Windows → 4,5 GB Windows und 1,5 GB für Linux).
  2. Auf der Platte befinden sich bereits mehrere Partitionen, eine davon machst du für Linux frei.
  3. Du arbeitest mit Windows NT/2000 und dessen Dateisystem NTFS.
    In der SuSE-Support Datenbank steht alles Nötige.

Wichtig: Linux benötigt idealerweise 2 Partitionen, eine normale und eine für die Auslagerungsdatei.

Für ein Linux mit grafischer Oberfläche (windowsähnlich) solltest du mindestens 1 GB frei machen. Idealerweise verwendest du dazu ein kommerzielles Programm wie Norton Partition Magic. Wenn du diese Software nicht zur Verfügung hast, kannst du auch den etwas zeitaufwendigeren Weg über das Freeware-Programm FIPS einschlagen. Wie du FIPS anwendest, liest du im nächsten Abschnitt. Wenn du die Festplatte sowieso neu einrichten willst und auch bereit bist, Windows erneut aufzuspielen, genügt auch Fdisk, das du von der Windows-Bootdiskette unter DOS startest.

Vorsicht: Bei einer Partitionierung mit »Fdisk« gehen alle Daten auf manipulierten Partition verloren!

Tipp: Es ist sehr sinnvoll, die Linux-Partition ans Ende zu setzten, um Probleme unter Windows vorzubeugen. Es könnten sonst Schwierigkeiten mit den Laufwerkbezeichnungen aufkommen und Verknüpfungen würden ungültig.

Fall A: Festplatte mit FIPS verkleinern

Erzeuge unter Windows eine bootfähige Diskette. Lege dazu eine Diskette ins Laufwerk. Im Kontextmenü (rechte Maustaste) des Diskettenlaufwerks wählst du Formatieren. Aktiviere den Punkt Systemdateien kopieren. Alternativ kannst du in der DOS-Box format a: /s tippen. Danach kopierst du die FIPS-Dateien fips.exe, restorrb.exe und errors.txt von der CD direkt auf das Laufwerk C.

Du solltest noch die Festplatte defragmentieren. Verwende dazu das bei Windows mitgelieferte Programm: Start → Programme → Zubehör → Systemprogramme → Defragmentierung. Wenn du nicht zu lange warten willst, schalte unter Einstellungen die Option Programme optimieren... aus.

Boote von der neu angelegten Startdiskette. Wenn du einen Diskmanager (z.B. EZ-Drive oder Ontrack-Produkte) verwendest, ziehe das Diskmanager-Handbuch zu Rate.

Tippe im reinen DOS-Modus C:\fips und bestätige mit Return. Meldet das Programm einen Fehler wie »partition table inconsistent«, ignoriere es einfach. Sollte FIPS irgendwann streiken, musst du eventuell noch das Windows-Swapfile (in der Regel C:\windows\win386.swp) löschen. Du kannst FIPS jederzeit mit Strg + C beenden.

Folge einfach den Anweisungen auf dem Bildschirm und legen eine »Backup copy« an. Tippe hierzu Z statt Y, denn die Tastaturbelegung ist amerikanisch. Bestätige auch mit Z, dass die Fips-Bootdiskette im Laufwerk liegt.

Mit den Cursortasten Pfeil rechts und Pfeil links änderst du die Größe der Partitionen. »Old partition« ist deine bisherige Partition, auf der zum Beispiel Windows liegt. »New partition« bezeichnet die neu anzulegende Linux-Partition. Zu empfehlen sind dafür mindestens 1 GB, besser jedoch mehr. Drücke Enter, wenn du einen sinnvollen Wert eingestellt hast.
Vergiss dabei auch nicht, eine Swap-Partition für die Auslagerungsdatei zu erstellen. Diese sollte normalerweise der 1,5-fachen Größe des RAMs entsprechen.

Das gewählte Dateisystem spielt hierbei eine untergeordnete Rolle, da es bei der eigentlichen Installation neu formatiert wird.

Jetzt solltest du noch die Diskette herausnehmen und FIPS mit Strg + C beenden. Damit die Einstellungen übernommen werden, musst du den PC neu starten.

Fall B: Partition freimachen und löschen

Vorsicht: Alle Daten auf der Partition gehen verloren!

Wenn du bereits mit mehreren Partitionen arbeitest, ist es am bequemsten. Du musst die Dateien auf der Zielpartition sichern oder auf eine andere Partition verschieben, da bei der Installation alle Daten verloren gehen.

Es ist sehr sinnvoll, die Linux-Partition ans Ende zu setzen, um Probleme unter Windows vorzubeugen. Es könnten sonst Schwierigkeiten mit den Laufwerkbezeichnungen aufkommen und Verknüpfungen würden ungültig.

Starte zuerst in den DOS-Modus. Bei Windows 9x auf Beenden … und dann auf Im DOS-Modus neu starten gehen. Bei Windows ME mit einem bootfähigen Datenträger (Bootdiskette, Windows CD) starten und DOS auswählen.

Gebe nun fdisk ein. Bestätige die FAT 32 Unterstützung mit J .

Gebe nun 3 ein (Partition oder logisches DOS-Laufwerk löschen), dann Enter. Drücke 1 für »primäre Partition«.

Du kannst die Laufwerke natürlich auch bei der Linux-Installation löschen, indem du den integrierten Partitionsmanager verwendest.

5. Installation von Linux starten

Du kannst Linux natürlich auch aus Windows heraus installieren. Aber manche Distributionen bieten dann nicht die einfachere grafische Oberfläche. Außerdem kann es durch Probleme mit Windows zu Abstürzen während der Installation führen.

Deswegen sollte man bei der Installation auf Windows verzichten. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass du direkt von CD booten kannst. Das kannst du im BIOS überprüfen.

Du legst dann einfach die erste Linux-CD ein und startest Windows neu. Wenn im BIOS alles richtig eingestellt ist, verwendet der PC die Startinformationen von der Linux-CD und nicht von der Festplatte.

6. Linux Setup wird ausgeführt

Nach der Begrüßung und einem Return wir die Installationsroutine eingeleitet. Geht wider Erwarten etwas schief, konnte der Kernel eine wichtige Hardware-Komponente nicht oder nur falsch identifizieren. Über den Boot Prompt lassen sich Parameter eingeben, die solche Fehler meist verhindern.

Zurück zum Normalfall. Die ersten Abfragen nach Sprachversion (»Deutsch«), Farbbildschirm und Tastaturbelegung sind selbsterklärend. Bestätige Eingaben mit Enter, verwende zur Auswahl der Einträge die Pfeiltasten. Im Hauptmenu ist der Eintrag Installation / System starten bereits angewählt oder muss noch bestätigt werden. Im nächsten Dialog markierst du Installation starten und gibst als Quellmedium »CD-ROM« an. Linux versucht nun, die CD zu mounten, und macht sich so dessen Inhalt verfügbar. Wenn du die Frage nach dem Typ der Installation mit Linux neu installieren beantwortest und bestätigst, geht es weiter mit der Einrichtung der Zielpartition.

7. Zielpartition für Linux einrichten

Egal wie du die Festplatte vorbereitet hast, du solltest die Partitionen dennoch manuell zuweisen. Wähle dazu Partitionieren. Den gewünschten Speicherplatz für Linux teilst du jetzt in zwei Teile auf. Der erste Teil ist der normale Speicherplatz für Linux. Dieser sollte nicht geringer als 1 GB betragen. Der zweite Teil ist die sogenannte Swap-Partition. Wenn der reale RAM für die Performance nicht ausreicht, lagert Linux die überschüssigen Dateien im Swap-Bereich aus. Im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen benötigt Linux dafür eine eigene Partition.

Dieser zusätzliche virtuelle Arbeitsspeicher ist auch bei Systemen mit mehr als 64 MB RAM sinnvoll, da so die Performance bei speicherintensiven Vorgängen nicht stark sinkt. Diese Swap-Partition kann maximal 127 MB groß sein.

8. Die richtige Installationsgröße festlegen

Nachdem das Ziellaufwerk eingerichtet ist, wird das Installationsprogramm YaST (Yet another Setup Tool) bzw. YaST 2 gestartet. Dieses Tool wird dir auch später noch bei der Konfiguration oder beim Nachinstallieren von Programmen und Hardware begegnen. Wer schon einmal Windows benutzerdefiniert installiert und sich durch zahllose Auswahlmenüs geklickt hat, dürfte auch mit der Zusammenstellung von Linux keine Probleme haben. Beginne mit dem Menüpunkt Konfiguration laden. Ein Fenster mit den möglichen Linux-Konfigurationen erscheint. »SuSE Minimal System« und »SuSE Default System« sind mit einem Sternchen markiert. Das zeigt nur, dass diese beiden Konfigurationen auf jeden Fall benötigt werden. Diese Grundsysteme solltest du wählen, wenn du für Linux weniger als 1 GB Platz auf der Festplatte hast.

Wenn du »SuSE KDE System« wählst, bekommst du zusätzlich eine grafische Umgebung und KDE-Programme wie den Browser Konqueror. Willst du lieber mit Gnome arbeiten, wähle dazu statt KDE »SuSE Gnome System«. Ist genügend Festplattenkapazität vorhanden, kannst du auch noch manuell einzelne Programme aus verschiedenen Gruppen wie »Spiele«, »Office«, »Kommerziell« und andere hinzufügen oder entfernen. Wenn du genug Platz hast, kannst du natürlich auch eine Vollinstallation wählen. Als Einsteiger sollte man die Programme nicht manuel wählen.

Weitere Module und Programme lassen sich jederzeit später hinzufügen. Zum Beispiel das Bildverarbeitungsprogramm »GIMP«, »WordPerfect« oder das »StarOffice«. Nun wählst du den Menüpunkt Installation starten. Linux analysiert die Auswahl und prüft, ob alle ausgewählten Daten vorhanden oder weitere Komponenten erforderlich sind. Bestätige die Prüfung mit weiter.

Dann beginnt das Installationsprogramm mit dem Kopieren der Dateien auf die Festplatte. Dieses dauert mehrere Minuten. Je nach Distribution kann es vorkommen, dass das Programm weitere CDs verlangt, die man einlegen soll. Danach erscheint das Menü von vorhin. Wähle dort »Hauptmenü«, um wieder dorthin zu gelangen.

9. Kernel auswählen

Es öffnet sich die Auswahlmaske für »Auswahl des Kernels«. Linux schlägt eine Reihe möglicher Kernel vor. Die Einstellung »Standard (E)IDE-Kernel« dürfte fast immer richtig sein. Wenn du ein SCSI-System hast, arbeite dich durch die Liste und triff deine Wahl anhand der SCSI-Controller-Beschreibung. Ist der Kernel gewählt, bestätige mit Enter. Den Programm-Vorschlag, nun eine Bootdiskette anzulegen, solltest du auf jeden Fall befolgen. Damit kannst du später Linux unabhängig von deiner Festplatte oder vom Bootmanager auch direkt von Diskette starten. Natürlich kannst du Linux auch von der Installations-CD booten, falls diese über die dafür nötigen Optionen verfügt.

10. Bootmanager LILO einrichten

Linux installiert auf Wunsch den Bootmanager LILO (Linux Loader), mit dem du später beim Systemstart zum Beispiel zwischen Windows und Linux wählen kannst. In Fachkreisen heißt es zwar immer, LILO sei ganz einfach zu warten, doch gerade für Einsteiger ist die manuelle Konfiguration eines Bootmanagers etwas kompliziert. Du kannst natürlich auch deinen eigenen Bootmanager verwenden, z.B. den XOSL (Extended Operation System Loader).

Du benötigst aber auf jeden Fall einen Bootmanager, wenn du neben Linux noch weitere Betriebssysteme hast. Wähle deshalb Ja, wenn du gefragt wirst, ob du LILO installieren möchtest.

Im folgenden findest du eine Anleitung, um zumindest Windows und Linux gemeinsam mit LILO zu verwalten.

Springe mit Return zur Auswahl des Speicherorts für LILO. Wähle am besten den ersten Eintrag »Master-Boot-Record«, um den Bootmanager in der primären Partition der ersten Festplatte zu installieren. Die Voreinstellung für die Wartezeit vor dem Starten des Standardbetriebssystems beträgt 10 Sekunden. Passe diesen Wert an deine Vorstellung an. Die Option »linear« solltest du per Leertaste aktivieren. Dadurch startet LILO zwar um einige Sekunden langsamer, dafür klappt es aber mit fast allen Festplatten.

Wenn du Linux allein installiert hast, wähle nun weiter und fahre mit dem nächsten Schritt fort. Im anderen Fall soll LILO standardmäßig Windows laden, wenn du den Computer startest. Um Linux zu starten, tippst du Linux ein, wenn LILO beim Systemstart auf eine Eingabe wartet. Richte daher erst den Boot-Eintrag für Windows ein. Mit F4 rufst du die Maske für das Hinzufügen eines neuen Betriebssystems auf. Nenne den Eintrag »Windows« und wähle »DOS / Win booten« als zu startendes Betriebssystem. Die Taste F3 zeigt eine Liste der verfügbaren Partitionen auf der Platte. Wähle den ersten Eintrag /dev/hda1, um Windows von der ersten Partition (Laufwerk C:) zu starten. Speichere diese Einstellungen über die Schaltfläche weiter. Wieder über F4 erstellst du den Boot-Eintrag für Linux. Bezeichne im blauen Feld die Konfiguration, zum Beispiel mit «Linux», und wähle im nächsten Feld »Linux booten« aus der Liste. Die zu bootende Partition trägt das Programm automatisch ein.

Speichere den ersten Eintrag mit weiter. Die LILO-Maske zeigt nun im unteren Rechteck die beiden eben angelegten Einträge »Linux« und »Windows« an. Wenn alle Betriebssysteme in den Bootmanager eingetragen sind, wähle mit der Tab - oder Enter -Taste weiter aus, um LILO endgültig zu installieren. Nach der Bestätigung hast du es geschafft. Dein PC bootet künftig wahlweise Windows oder Linux.

11. Uhrzeit und Benutzer festlegen

Der schwerste Teil der Installation ist geschafft. Die Auswahl von Zeitzone (=Berlin) und Systemzeit ist selbsterklärend, den Rechnernamen kannst du frei wählen. Den Domain-Namen musst du auch dann angeben, wenn du ohne Netz arbeitest. Falls du später im Internet surfen oder ein kleines Netzwerk aufbauen willst, achte dabei auf die Gültigkeit des Domain-Namens (z.B. »bob.muc«).

Die folgenden Abfragen gelten dem Thema Netzwerk. In einem Workshop für Einsteiger überspringt man die komplexen Einstellungen lieber. Du wählst bei der Frage nach TCP/IP den Eintrag »Nur loopback«, um Linux eine virtuelle Karte vorzugaukeln. Die Netzkarten-Einträge lassen sich später jederzeit nachholen.

Die nächste Frage dreht sich um das Thema Mail. Wenn du ein Modem oder eine ISDN-Karte hast, wähle den Eintrag »Rechner mit temporärer Netzwerkverbindung«. Ansonsten belasse es bei »Einzelplatzrechner ohne Netzwerkverbindung«.

Nun wirst du aufgefordert, für den Benutzer »root« (eine Art Administrator wie bei Windows NT/2000) ein neues Kennwort anzugeben. Das Passwort darf maximal acht Zeichen lang sein und unterscheidet Groß- / Kleinschreibung. Das Programm fordert dich dann auf, einen Benutzer (Linux nennt ihn Beispielbenutzer) anzulegen. Nimm etwa deinen Spitznamen oder die Initialen als Benutzernamen. Unter diesem Namen meldest du dich später ganz alltäglich unter Linux an (= login). Dies hat den großen Vorteil, dass du als »Normalbenutzer« nicht die nötigen Rechte vom System erhältst, um wichtige Einstellungen am System vorzunehmen. So kannst du bei der täglichen Arbeit nichts zufällig verändern.
»Never change a running system«, würden manche Leute dazu, mit Recht, sagen.

Du kannst beim Beispielbenutzer auch auf das Passwort verzichten, wenn es sich um einen Einzelplatzrechner handelt. Drücke dann einfach bei der Nachfrage nach dem Kennwort die Enter-Taste.

12. Grafische Oberfläche mit SaX konfigurieren

Als verwöhnter Windows-Benutzer möchte man ja nicht auf eine grafische Benutzerschnittstelle verzichten. Diese muss bei Linux allerdings erst konfiguriert werden, bevor sie gestartet wird. KDE (K Desktop Environment) ist sehr verbreitet. Bei der SuSE-Distribution ist die Konfiguration am bequemsten und kann auch nachträglich durchgeführt werden, am besten nach dem ersten Systemstart. Nach dem Login gibt man in der Shell SaX ein, bei SuSE Linux 7.x auch SaX 2.

TIPP: Falls man bei diesen Einstellungen Fehler gemacht hat und das System nicht reagiert, kann man Strg + Alt + Backslash drücken, um zur Shell zurückzukommen.

Es fängt bei der Maus an. Man sollte natürlich immer wissen, von welchen Herstellern die verwendetet Geräte stammen. Bei der Auswahl der Maus schaut man zuerst bei dem Hersteller. Bei exotischer Hardware muss man auf ähnliche oder in dem Benutzerhandbuch dieser Geräte kompatible Hardware ausweichen. Hat man die Mauseinstellungen getroffen, geht es weiter zu der Tastatur. Diese wird meistens selbst erkannt.

Bei der Grafikkarte empfielt es sich, das genaue Modell auszuwählen, damit die Bildschirmwiederholfrequenz nicht zu niedrig ist.
Es kann vorkommen, dass SaX nach einem noch nicht installierten Paket fragt. Jetzt bloß keine Panik – das ist kein Fehler. Das System benötigt nur einen speziellen Treiber für deine Grafikkarte. Du musst dir auf jeden Fall den Paketnamen merken. Nun beendest du SaX und startest YaST über die Shell (NICHT YaST 2!). Gehe nun auf »Pakete hinzufügen«. Jetzt gehst du auf Pakete suchen und gibst den Namen des fehlenden Paketes an. Du musst speziell auf den CDs suchen, das kannst du in den Kästchen oben einstellen. Nachdem das Paket gefunden wurde, wählst du es an und sagst, du möchtest es installieren. Es kann vorkommen, dass das Paket auf CD 3 ist, du aber nur eine Lite-Linux-Version mit nur einer CD hast. Wenn deine Grafikkarte noch zu neu oder nicht dabei ist, solltest du eine neuere Linux-Version besorgen mit Xfree86 4.0. Notfalls kannst du auch nur eine Standard-SVGA Auflösung wählen, was meistens auch gut funktioniert.

Nachdem du das Paket installiert hast, startest du wieder SaX und wählst die Grafikkarte aus. Der Treiber dafür sollte jetzt installiert sein. Ganz oben in der Liste sind die Standard-Auflösungen aufgelistet.

Nun kommt noch der Monitor. Auch hier ist es sehr wichtig, die exakte Geräteangabe zu wählen. Notfalls kannst wieder auch eine geläufige Frequenz auswählen.

Nun kommt der große Augenblick. Jetzt stellst du noch die Anzeigewerte für den Desktop ein. Dann kannst du die Einstellungen testen. Wenn das Ergebnis akzeptabel ist, speicherst du ab und kommst wieder zur Shell. Wenn die Anzeige nicht die gewohnte Qualität unter Windows erreicht, kannst du noch mal die Einstellungen durchgehen und etwas experimentieren.

13. Grafische Oberfläche starten

Jetzt hast du es geschafft! Linux ist installiert, startet und ist schon konfiguriert. Nun musst du nur noch die grafische Oberfläche starten.

Nach dem Login gibst du in der Shell startx ein. Schon kommt der von dir gewählte Fenstermanager (KDE oder Gnome) und du kannst fast wie bei Windows arbeiten. Unser Tipp: Wenn du schon mal nicht unter Windows bist, probier doch gleich das Spiel »XBill« aus ;-)

Wie man Linux wieder entfernen kann

Um Linux vollständig von der Festplatte entfernen zu können, musst du dir erst LILO vom Hals schaffen. Dazu tippst du im DOS-Modus fdisk /mbr. Hierbei wird der Master-Boot-Record neu geschrieben. Voraussetzung ist, dass du LILO in den MBR installiert hast.

Danach löschst du mit »Fdisk« oder einem anderen Partitionierungsprogramm die Linux-Partitionen. Vergiss natürlich nicht, an ihrer Stelle wieder neue FAT oder NTFS Partitionen anzulegen, um sie unter Windows wieder zu nutzen.